Unterschätzte Schlüsselrolle beim E-Bus-Betrieb: Betriebshofmanagementsysteme

Zuverlässige Bedienung der Umläufe mit MOBILE-DMS

Das Thema Elektromobilität im ÖPNV ist allgegenwärtig und beschäftigt derzeit viele Verkehrsunternehmen. Das Thema ist grundsätzlich nicht neu, fährt doch die Straßenbahn schon immer mit Strom. Deren Versorgung mit Energie ist bereits bewährt und steht überall dort direkt zur Verfügung, wo sie benötigt wird. Anders sieht das beim Bus aus. Die Änderung des Antriebskonzeptes von Diesel auf Elektrizität stellt Unternehmen vor neue und deutlich andere Herausforderungen.

Steht ein Diesel-Bus nach kurzer Tankpause wieder mit maximaler Reichweite zur Verfügung, bedarf es bei der Elektro-Variante etwas mehr Geduld. Die Ladezeiten betragen zwischen 2 und 4 Stunden – je nach Batteriekapazität.  Darüber hinaus gestalten die volatilen Reichweiten die Einsatzplanung von Elektrobussen etwas kniffelig. 

Reicht eine Batterieladung in der Theorie oftmals gerade für einen Teil der vorhandenen Umläufe, machen es die Umgebungsbedingungen für den Planer zusätzlich schwierig. Denn weder beträgt die Außentemperatur immer 20°C, noch erstreckt sich das Verkehrsgebiet über eine ausschließlich flache Topographie. Heizung, Klimaanlage, die Anzahl der Fahrgäste und Steigungen beanspruchen ebenfalls die Batteriekapazität und reduzieren die Reichweite. Und der auf den ersten Blick simple Vorgang des Ladens erscheint auf den zweiten Blick auch etwas aufwändiger:

Nicht immer können alle Fahrzeuge jederzeit und gleichzeitig mit voller Leistung geladen werden – die Stromversorgung des Betriebshofes kann hier ein Flaschenhals sein, wenn Ladekapazitäten begrenzt sind und teure Ladespitzen vermieden werden müssen. Das alles macht den Einsatz eines Elektrobusses im regulären Linienbetrieb nicht ganz so flexibel wie den Dieselbus. Zumindest auf den ersten Blick.

Wie so oft lässt sich mit einer guten Planung aus vorgegebenen Umständen noch ein optimales Ergebnis erzielen. Entscheidend ist zunächst die Betrachtung der unterschiedlichen Ladeszenarien: Stehen auf der Strecke Lademöglichkeiten zur Verfügung, kann die Notwendigkeit des Ladens auf dem Betriebshof reduziert werden. Bei üblichen Linienlängen und entsprechender Berücksichtigung der Ladepunkte innerhalb des Umlaufs können sich die Fahrzeuge den gesamten Betriebstag über bewegen. Eine Lademöglichkeit auf dem Betriebshof kann komplett entfallen, wenn den Akkus in den Wendepausen stets mehr Energie zugeführt werden kann als dazwischen entnommen wird. Oft sind mit der Installation von sog. Pantographen jedoch hohe Kosten für die Installation und den Betrieb verbunden. Auch die Flexibilität der Planung kann hierdurch leiden, wenn die Lademöglichkeiten nicht für alle Umläufe in dieser Form zur Verfügung stehen.

Mit ausreichender Ladung und perfekt vorkonditioniert

Das Laden auf dem Betriebshof erlaubt einen flexibleren Einsatz der E-Bus-Flotte. Das Lademanagement MOBILEcharge der INIT sorgt dabei für eine gleichmäßige Auslastung der zur Verfügung stehenden Ladekapazität unter Berücksichtigung der geplanten Einsatz- und Ausrückzeiten der Fahrzeuge. Dadurch können kostenintensive Ladespitzen beim Bezug von Strom vermieden werden. Die für die Kalkulation des Lastmanagements notwendigen Informationen liefert die Fahrzeugeinsatzplanung aus dem Betriebshofmanagementsystem MOBILE-DMS durch den Abgleich von Umlauflängen, Einsatzzeiten und der noch verfügbaren Reichweite. Damit kann sichergestellt werden, dass die Fahrzeuge perfekt vorbereitet zur Verfügung stehen. Sowohl hinsichtlich der benötigten Batteriekapazität zum Zeitpunkt des Ausrückens als auch durch das rechtzeitige Vorkonditionieren des Fahrzeugs. 

MOBILE-DMS bietet alle klassischen Betriebshofmanagementfunktionalitäten und unterstützt darüber hinaus bei der Einsatzplanung für den aktuellen Tag und für Folgetage. Dabei hat MOBILE-DMS sowohl stets Historie als auch zukünftige Planung im Blick. Es trifft Fahrzeug-Umlauf-Zuteilungen unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Fahrzeugressourcen und stellt somit sicher, dass alle Fahrzeuge ihre Umläufe auch bedienen können. Außerdem werden stets die Umgebungsbedingungen geprüft und im Bedarfsfall auch bestehende Fahrzeugzuteilungen geändert.

Die Reichweite immer im Blick

Die Information über die für den Umlauf benötigte Batteriekapazität liefert MOBILErange. Hierbei wird unter Berücksichtigung der Umgebungsbedingungen und der tatsächlichen Batteriekapazität eine für den spezifischen Umlauf konkret zur Verfügung stehende Reichweite ermittelt. MOBILE-DMS bedient sich dieser Informationen und passt auf dieser Basis die geplanten Fahrzeugzuteilungen bei Bedarf an.

Im Ergebnis ist mit Hilfe eines intelligenten Lademanagementsystems, unter Berücksichtigung der Umgebungsbedingungen und einem Betriebshofmanagementsystem, das sich dieser Daten bedienen kann, der Einsatz von Elektrobussen nicht mehr ganz so limitiert. Somit können alle Fahrzeuge auf (fast) allen Linien eingesetzt werden.    

Kontakt

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Hendrik Schwarz

Geschäftsführer
INIT Mobility Software Solutions GmbH
Deutschland