MOBILE-APC beim NVV

Effizientes Qualitätsmanagement dank leistungsfähiger Fahrgastzählung und Statistik

Bus auf einer Straße in einer Landschaft

(c) NVV

Der Nordhessische Verkehrsverbund NVV in Kassel setzt seit sechs Jahren auf ein Automatisches Fahrgastzählsystem (AFZS) von INIT. Es ist INITs größtes deutsches AFZS-Projekt mit dem System MOBILE-APC: Die mehr als 750 Busse im Verbund sind alle mit modernen IRMA MATRIX Zählsensoren ausgerüstet. Das Auswertungs- und Statistiksystem MOBILEstatistics ermöglicht die Auswertung der erfassten Zähldaten und die Gewinnung vieler weiterer Informationen.

Nachfragen aus der Politik nach Fahrzeugauslastung und Wirtschaftlichkeit von Fahrten gaben den Anstoß für die Anschaffung eines AFZSSystems. Der NVV benötigte ein autarkes System, das zuverlässige Daten liefern und eine wichtige Hilfe bei der Verkehrsplanung sein sollte. Daher holte man sich 2017 Angebote diverser Anbieter ein. Schnell fiel die Entscheidung für INITs Lösung MOBILE-APC.

EIN System für 28 Unternehmen

Als regionaler Aufgabenträger stellt der NVV ein attraktives Mobilitätsangebot für rund 7.000 km2 bereit. Er bestellt Verkehrsdienstleistungen bei zahlreichen Anbietern der Region. Gefragt war also ein Mandantensystem mit hoher Skalierbarkeit. Alle 28 Busunternehmen (inkl. Subunternehmern), die das Verbundgebiet bedienen, haben direkten Zugriff auf MOBILEstatistics via Webbrowser und können Auswertungen eigener Linien einsehen und Berichte erstellen. Bestandteil des Auftrags war auch ein Servicevertrag zum Auffinden und Beheben von Störungen. INIT hostet und pflegt das komplette System vom Sensor bis zur Statistik.

Rasche Ausstattung von über 400 Bussen mit automatischen Fahrgastzählanlagen

Der Projektbeginn war herausfordernd. Innerhalb eines halben Jahres mussten die ersten 402 Busse mit Fahrgastzählanlagen ausgestattet werden. Aktuell sind alle Busse im NVV entsprechend ausgerüstet.

Freilich erschwerte die Heterogenität der Busflotte die Ausstattung, wie Olaf Rohde, im Bereich Verkehrsangebot und Bustechnik verantwortlich, für das Projekt, erklärt: „Damit die Sensoren richtig erfassen, benötigen wir den Türimpuls, bevor die Tür sich öffnet. Bisweilen erhalten wir aber Busse, die den Türimpuls erst liefern, wenn die Tür halb geöffnet ist. Dieses Problem muss vom Hersteller behoben werden. Aus unserer Erfahrung können wir daher den Tipp geben, bereits in der Ausschreibung klar festzulegen, dass die Türimpulse in angemessener Zeit erfolgen müssen.“ Der NVV setzt auf die bewährten IRMA MATRIX Sensoren der Berliner iris GmbH, Mitglied der INIT Gruppe. Sie erkennen Personen und garantieren mit ihrer Timeof-Flight-Technologie (ToF) höchste Zählgenauigkeit auch bei hohem Passagieraufkommen. Via Ethernet-Schnittstelle werden die erfassten Fahrgastzahlen über den INIT Bordrechner an die Zentrale übertragen, dem Fahrplan zugeordnet und für die Auswertung bereitgestellt.

Bei einer Flotte von knapp 800 Fahrzeugen verliert man schnell den Überblick, wenn Probleme auftreten. In diesem Projekt habe ich stets einen direkten und zentralen Ansprechpartner, der sich um Hardware, Software und die Fehlersuche kümmert. Daher ein großes Lob an das Projektmanagement, die Kundenbetreuer und die Servicemitarbeiter der INIT.

Olaf Rohde,

Bereich Verkehrsangebot und Bustechnik, NVV

Statistikauswertungen, mehr als nur Zähldaten

Für die Datenauswertungen sorgt MOBILEstatistics. Das Fahrgastaufkommen pro Fahrt und Halt wird ermittelt, Pünktlichkeiten werden kontrolliert, Fahrzeuggeschwindigkeiten überprüft. Alle Verkehrsunternehmen im Verbund werten damit ihre Fahrten aus, allein der NVV hat in seiner Rolle als Supermandant Einsicht in alle Auswertungen. 

Der NVV nutzt die Anwendung unter anderem zum Qualitätsmanagement, etwa um nachträglich Fahrtausfälle oder ungeplante Fahrtabbrüche auszuwerten. Auch zur Prüfung, ob keine Haltestellen ausgelassen werden, ist das System hilfreich. Olaf Rohde erklärt, man habe „MOBILEstatistics ursprünglich nur zur Auswertung von Zähldaten eingeführt, aber nach und nach entdeckt, welche Möglichkeiten es bietet. Wir erstellen Wochenberichte, speichern Wetterdaten, erstellen Auswertungen für den Aufsichtsrat und Personenkilometerauswertungen für den VDV, liefern Informationen für den Geschäftsbericht und vieles mehr.“ Auch die Nutzung der Rollstuhlrampe in den Fahrzeugen wird angezeigt und ausgewertet. Selbst ein Fahrzeughersteller profitierte vom System: Daten aus MOBILEstatistics über den Streckenverlauf boten Informationen, aus denen die Getriebeauslegung des Fahrzeugs errechnet werden konnte. Eine Neuprogrammierung des Getriebes sorgte letztlich zu einer deutlichen Spriteinsparung.  

Eine weitere nützliche Funktion ist die Funkschattenkarte. Der COPILOTpc prüft die Verbindung zum Mobilfunknetz. Die Funkschattenkarte zeigt anhand weißer Flecken auf, wo es Empfangsprobleme gibt und wo zur zuverlässigen dynamischen Fahrgastinformation zusätzliche Sendemasten benötigt werden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten wie die Nutzung zur Einnahmenaufteilung im Verbund sind im Gespräch.

Das AFZS-Großprojekt mit MOBILE-APC hat durch die zahlreichen Möglichkeiten mit MOBILEstatistics die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern deutlich übertroffen. Olaf Rohde fasst daher zufrieden zusammen: „Wir haben mit der Systemeinführung alles richtig gemacht.“

Kontakt

Georg König

Key Account Manager
INIT GmbH
Deutschland