Honolulu setzt auf INIT für ID-/Account-basiertes Ticketing

Multimodales Smartcardsystem vereinfacht den Zugang zum ÖPNV

Die Honolulu Authority for Rapid Transportation (HART) beauftragte zusammen mit dem City and County of Honolulu Department of Transportation Services (DTS) und Oahu Transportation Services (OTS) INIT für die Gestaltung und Einführung sowie für Betrieb und Wartung eines ID-/Account-basierten Ticketingsystems. Implementiert wird ein intermodales E-Ticketingsystem, das es den Fahrgästen ermöglicht, die städtischen ÖPNV-Angebote mit einer einzigen Smartcard zu nutzen. Das umfasst die Buslinien (TheBus), eine im Aufbau befindliche Bahnlinie sowie den Paratransit-Service (TheHandi-Van).

Busservice

Zunächst werden alle 550 Fahrzeuge der TheBus-Flotte für den Einsatz der Smartcards ausgerüstet. Das Fahrgastterminal PROXmobile3 unterstützt grundsätzlich alle Ausprägungen des elektronischen Ticketings.

Zunächst hat man sich für die Einführung einer Smartcard entschieden, plant die Ticketingoptionen aber in Zukunft um Formendes Open Payment zu erweitern, etwa nach dem kontaktlosen Kreditkartenstandard EMV. In jedem Fall überzeugt PROXmobile3 durch schnelle Transaktionszeiten, wodurch sich der Einsteigevorgang deutlich beschleunigt und zu einem höheren Reisekomfort beiträgt. Darüber hinaus werden die Fahrerarbeitsplätze mit dem Fahrerdisplay TOUCHit ausgerüstet. Es erlaubt dem Fahrer die Überwachung aller am PROXmobile3 vorgenommenen Transaktionen.

Bahnservice

Im Moment noch im Aufbau befinden sich die Honolulu Rail Transit Stationen. Die Bahnlinie wird künftig von HART betrieben und Downtown Honolulu mit dem Flughafen, dem Aloha Stadium und der Stadt Kapolei verbinden. Die HART Stationen werden so konzipiert, dass sieden Bedürfnissen einer großen Bandbreite von Fahrgästen entsprechen und den Anforderungen des Americans with Disabilties Act (ADA) sowie lokalen Vorschriften zur Barrierefreiheit genügen. INIT liefert bis zu 100 stationäre Verkaufsautomaten VENDstation und zusammen mit einem Partner 140 Durchgangskontrollsysteme, die diese hohen Anforderungen vollständig erfüllen. Um den Vorschriften zu entsprechen, erlauben die Durchgangssysteme das problemlose Passieren eines Rollstuhlfahrers. Außerdem werden die Validatoreinheiten so platziert, dass die Validierung einer Smartcard auch aus der Tasche eines Rollstuhlfahrers möglich ist. Dazu werden die Durchgangssysteme mit Proximityreadern von INIT ausgestattet.

Paratransit-Service

Der dritte in das Fahrgeldmanagementsystem zu integrierende Verkehrsträger ist das Paratransit-Angebot (TheHandi-Van). Paratransit ermöglicht Bürgern mit Mobilitätseinschränkungen eine Beförderung von Tür zu Tür. OTS betreibt diesen Service mit Minivans und durch die Einbeziehung von Taxiunternehmen.

Die im Bedarfsverkehrmodus operierenden Minivans werden mit einem kosteneffizienten App-Terminal zur Validierung und zum Erwerb von Tickets ausgestattet, das perfekt auf die speziellen Anforderungen zugeschnitten ist. Taxifahrer können sich die App direkt auf ihr persönliches Android-Handy downloaden. Über die Funktionen im Fahrzeug hinaus wird die App auch die Abrechnung mit den Dienstleistern sowie die Datenübermittung an die National Transit Database automatisieren.

Hintergrundsystem

INIT liefert ebenfalls das zentrale Hintergrundsystem MOBILEvario für das Fahrgeldmanagement und die Verteilung der Einnahmen. Es stellt, wie in ID-/Account-basierten Ticketingsystemen üblich, die zentrale Intelligenz dar. Ausschließlich hier werden alle Informationen gespeichert und verarbeitet. Die Smartcards enthalten lediglich eine eindeutige Identifikationskennung (ID). Die Feldgeräte senden alle Transaktionsanfragen direkt an das Hintergrundsystem. Wegen des Echtzeitansatzes kann das System die eingehenden Anfragen nicht nur unverzüglich bearbeiten, sondern auch Verkaufsdaten in Sekundenbruchteilen akkurat weiterverarbeiten. Diesen Prozess vereinfacht die multimodale Auslegung der Software. Außerdem können Mitarbeiter durch die anonymisierten Fahrdaten, die das neue System zur Verfügung stellt, Trends schnell erkennen und die Dienstleistungen entsprechend anpassen.

Offene Architektur

Da das Systemkonzept die Integration diverser Drittsysteme vorsieht, sind die Open Application Programming Interfaces (API) wesentliche Bestandteile des Projekts. Diese offenen Schnittstellen ermöglichen die einfache Einbindung von Produkten anderer Projektpartner zur Verwaltung der Kundenkonten oder zum Ticketverkauf.

Beispielhaft genannt seien Sprachdialogsysteme (Interactive Voice Response), eine Kundenwebsite und eine App zur mobilen Fahrscheinkontrolle. Sollte sich in Zukunft der Wunsch nach weiteren Anwendungen ergeben, können auch diese einfach eingebunden werden. Nicht zuletzt wird INIT Kundenterminals in den Rathäusern der umliegenden Bezirke und bei zahlreichen Vorverkaufsstellen einrichten, die Anlaufstationen für den Erwerb von Tickets oder Wertaufladungen bilden. Während die Rathäuser mit einer spezifischen Workstation ausgerüstet werden, erhalten die Vorverkaufsstellen für diesen Zweck eine über die API angebundene Android-App.

Fazit

In seiner Endausbaustufe wird das intermodale Fahrgeldmanagementsystem den Fahrgästen die Nutzung einer einzigen Smartcard über alle Mobilitätsoptionen hinweg ermöglichen. Auch die Verkehrsunternehmen profitieren vom ID-/Account-basierten Ansatz durch mehr Flexibilität, insbesondere bei der Einbindung neuer Vertriebskanäle und sonstiger Funktionserweiterungen.

Abschließend beinhaltet der Vertrag auch den Betrieb des Hintergrundsystems über eine Laufzeit von zehn Jahren. Darüber hinaus umfasst er für zwei Jahre die Pflege und Wartung der Verkaufsautomaten und Zutrittskontrollsysteme sowie die zehnjährige Wartung der kompletten Software.

Kontakt

Amy Gardner

Project Manager
INIT Inc
Virginia/USA