Frankfurt: Mit Systemmigration am Puls der Zeit

INIT stattet Nahverkehr mit modernem Ticketingsystem aus

Bereits seit den 90er Jahren zählt die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) zu den INIT Kunden. 1997 lieferte INIT das bisherige Ticketingsystem bestehend aus Hard- und Software. Seitdem haben sich die technischen Möglichkeiten enorm weiterentwickelt. Deshalb wurde es für die VGF Zeit, ihr Ticketingsystem auf den neuesten Stand zu bringen. Den Auftrag dafür erhielt erneut INIT. Ab April 2018 sollen alle 350 Busse der fünf Verkehrsunternehmen, die im Auftrag der lokalen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ den städtischen Busverkehr betreiben, das neue zentrale Ticketingsystem des Infrastruktur- und Vertriebsdienstleisters VGF nutzen.

Leistungsstarke Software

Mit allen zeitgemäßen Funktionen ausgestattet, auf der VDV-Kernapplikation basierend und mandantenfähig sollte das neue Ticketingsystem sein, um die Anforderungen der heutigen Komplexität im ÖPNV zu erfüllen. Somit muss das alte Hintergrundsystem MOBILEartist Platz für seinen Nachfolger machen: MOBILEvario.

Durch die Umstellung ist es den verschiedenen Mandanten gleichermaßen möglich, das Ticketingsystem zu nutzen und davon zu profitieren. Dabei haben sie geteilten Zugriff auf beispielsweise tarif- und netzrelevante Informationen, ohne jedoch Einsicht in die individuellen Daten der anderen Mandanten wie Abrechnungs- und Verkaufszahlen zu erhalten. MOBILEvario macht es außerdem möglich, die Ticketverwaltung und-abrechnung wesentlich schneller und flexibler abzuwickeln. Durch integrierte Schnittstellen sind ein optimaler Datenfluss und die Anbindung an Drittsysteme gewährleistet. So können mit minimalem Aufwand etwa Tarifdaten vom Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und Netzdaten für den Rückfallbetrieb importiert und Verkaufsdaten exportiert werden. Durch die neu implementierte VDV-Kernapplikation ist nun auch in den Frankfurter Bussen elektronisches Fahrgeldmanagement(EFM) möglich.

Hardware, die Alt und Neu vereint

Im Fokus der Hardware-Erneuerungen stehen die rund 350 Omnibusse, die den Frankfurter Stadtverkehr ins Rollen bringen. Sie werden mit je einem EVENDpc2 und PROXmobil2 ausgestattet. Flexibilität spielt auch hier eine große Rolle. So sind die Bordrechner variabel einsetzbar und können sogar unter den Betreibern der einzelnen Linienbündel getauscht werden. Die entsprechende Mandantenkennung ist in der Montageplatte, die fest im Fahrzeug verbaut ist, hinterlegt. Sollte ein Fahrzeug für mehrere Linienbündelbetreiber unterwegs sein, kann auch eine zusätzliche manuelle Umschaltung des Mandanten erfolgen.

Wie beim Aufsetzen des Hintergrundsystems war auch hier wieder die technische Auslegung für das elektronische Fahrgeldmanagement von zentraler Bedeutung. Daher unterstützen sowohl Fahrer- als auch Fahrgastterminals gemäß dem aktuellen Standard alle Ausprägungen des E-Ticketings. Von der komfortablen und intuitiven Handhabung profitieren Fahrer und Passagiere gleichermaßen, wodurch der Grundstein für eine schnelle Akzeptanz des neuen Systems gelegt ist. Neben elektronischen Bezahl- und Ticketoptionen – beispielsweise über Smartcardsoder Barcodes – sind auch traditionelle Ticketingoptionen weiterhin verfügbar. So können Fahrgäste nach wie vor beim Fahrer Papiertickets gegen Bargeld erwerben, wozu die Fahrerarbeitsplätze mit 250 Zahltischen des Typs CASHdesk ausgerüstet werden.

Umfassendes Servicepaket

Besonders an diesem Projekt ist, dass INIT den Auftrag zur Übernahme des IT-Hostings und Datenmanagements erhalten hat. Für den technischen Betrieb des Systems stellt INIT der VGF somit ein umfassendes Servicepaket bereit. Das beinhaltet die Bereitstellung entsprechender IT-Ressourcen und -Infrastruktur sowie den umfangreichen Import, die Aufbereitung und den Export verschiedenster Daten.

So kümmert sich INIT etwa um das Datenhandling der VDV-Kernapplikation und des RMV Kontroll-Informationsmoduls und trägt dafür Sorge, dass auch im Ticketingsystem die aktuellen Netz- und Tarifdaten zur Verfügung stehen. Außerdem liegen zahlreiche Test- und Monitoring-Prozesse bei INIT.

System-Upgrade auf ganzer Linie

In Abstimmung mit der Aufgabenträgerorganisation traffiQ hat die VGF mit der serviceorientierten Lösung von INIT das Frankfurter Ticketingsystem für Omnibusse auf die nächste Ebene gehoben. Das neue System vereint die Vorteile bewährter Ticketingansätze mit den Stärken moderner Lösungen. Gleichzeitig ist es offen für kommende Entwicklungen. Im April 2018 soll das neue System in Betrieb gehen.

Über den ÖPNV in Frankfurt am Main

Frankfurt stellt aufgrund hoher Besucherzahlen besondere Anforderungen an den ÖPNV. Zu den 700.000 Einwohnern kommen wochentags 350.000 Pendler und allein im letzten Jahr weitere 4,8 Mio. Touristen. So verwandelt sich die größte Stadt Hessens jeden Morgen in eine Millionen-Metropole.

Das daraus entstehende hohe Verkehrsaufkommen koordiniert traffiQ, die lokale Nahverkehrsgesellschaft, die als Aufgabenträgerorganisation den gesamten Nahverkehr für die Stadt verantwortet. Bewältigt wird der Verkehr von sechs Nahverkehrsanbietern. Für die neun U-Bahn- und zehn Straßenbahn-Linien zuständig ist die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF). Sie übernimmt außerdem die Aufgaben eines zentralen Infrastruktur- und Vertriebsdienstleisters für den gesamten lokalen Busverkehr Frankfurts. Den Busbetrieb teilen sich die fünf sogenannten Linienbündelbetreiber: In-der-City-Bus, Transdev Rhein-Main (Alpina), Autobus Sippel (Netinera-Gruppe), DB Busverkehr Hessen und Urberacher Omnibusbetrieb Lang.

Kontakt

Armin Fettinger

Key Account Manager
INIT GmbH
Deutschland