Luxtram schließt sich an erfolgreiches mKaart System an

Intermodales Angebot wird durch Straßenbahn ergänzt

Straßenbahnen haben in der luxemburgischen Hauptstadt eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1875 zurückreicht und im Jahr 1964 nur vorübergehend endete. Aufgrund des hohen demografischen und wirtschaftlichen Wachstums Luxemburgs, aber auch wegen der Verkehrsbehinderungen zu den Stoßzeiten, sah man die Notwendigkeit, das ÖPNV-Angebot auszuweiten. Dazu wurde der Bau einer Tramlinie beschlossen, welche die drei großen Bahnhöfe (Howald, Hauptbahnhof, Pfaffenthal-Pont Rouge) der Stadt, den Busverkehr und im weiteren Ausbau auch den Flughafen in einem intermodalen Mobilitätsangebot zusammenschließt. Pendler sparen dank der effizienten Verkehrsinfrastruktur künftig bis zu einer Stunde pro Tag.

Luxtrams Priorität

Luxtram, dem künftigen Betreiber der neuen Straßenbahnlinie ist es wichtig, den Zugang zum ÖPNV-Angebot für die Fahrgäste so einfach wie möglich zu gestalten. Deshalb legte man besonderen Wert auf ein einfach zu bedienendes und komfortables Ticketingsystem, das den intermodalen Ansatz der neuen Tramlinie unterstützt. Insofern lag es nahe, sich dem Mobilitätsprojekt mLive anzuschließen, das aktuell in Luxemburg aufgebaut und kontinuierlich erweitert wird, und ebenfalls auf die intermodale mKaart zu setzen.

Nutzung bestehender Strukturen und Konzepte

Das luxemburgische Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur und der Verkéiersverbond Luxemburg haben sich 2012 über ein Mobilitätsprojekt für das gesamte Staatsgebiet verständigt – und über INIT als den richtigen Partner für ihr Vorhaben. Gemeinsam arbeitet man an einer maximalen Vernetzung der verschiedenen Verkehrssysteme des öffentlichen Nahverkehrs und der luxemburgischen Bahn im Bereich Telematik und Ticketing.

Insgesamt 37 Verkehrsunternehmen nutzen ein gemeinsames Intermodales Transport Control System (ITCS), um ihre Fahrgäste mit präzisen Echtzeit-Informationen zu versorgen und Anschlüsse sicherzustellen. Bereits 2014 ging das mandantenbasierte Ticketinghintergrundsystem in Betrieb, mit dem die beteiligten Unternehmen, bei völliger Vertraulichkeit ihrer sensiblen Daten, ihre Vertriebsprozesse gemeinsam steuern. So können sie ihren Kunden die durchgängige Nutzung aller öffentlichen Verkehrsoptionen mit nur einer Smartcard, der sogenannten mKaart, ermöglichen. Das multimodale Ticketing basiert auf der VDVKernapplikation und deckt sogar noch weitere Dienstleister der Mobilitätskette ab. Beispielsweise können die Fahrgäste mit der mKaart auch Zugang zu den gesicherten Fahrradabstellplätzen mBox erhalten. Mit diesem Projekt feiert die VDV-Kernapplikation den Premiereneinsatz außerhalb Deutschlands.

Einbindung der Luxtram

Zunächst werden die Haltestellen des ersten Bauabschnitts mit stationären Verkaufsautomaten VENDstation ausgerüstet. An diesen können Kunden des Verkehrsunternehmens elektronische Tickets oder klassische Papierfahrscheine erwerben und diese entweder bar oder mit Kreditkarte bezahlen. Die Validierung bereits gekaufter Tickets erfolgt dann beim Einstieg in die Tram. 

 

Dazu werden die Straßenbahnen mit den Ticketterminals PROXmobil2 ausgerüstet. Selbstverständlich wird Luxtram auch in das leistungsfähige Hintergrund- und Clearingsystem MOBILEvario integriert. Damit steht einer effizienten Abwicklung aller Ticketingprozesse nichts mehr im Wege.

Über Luxtram und die neue Tramlinie

Luxtram, Aktiengesellschaft in öffentlicher Hand, ist mit der Konzeption, dem Bau und dem Betrieb des Tramnetzes beauftragt. Sie trägt bei zu einem noch breiteren öffentlichen Transportangebot und zur Entwicklung der nachhaltigen Mobilität in Luxemburg. Dieses Strukturprojekt steht für ein harmonisches Stadtbild und einen hochwertigen Beitrag zum Umweltschutz.

Der Bau des Tramnetzes erfolgt in Etappen. Der erste Streckenabschnitt wird die Messehallen „Luxexpo“ mit der Roten Brücke verknüpfen. Die zwei neuen Umsteigeplattformen „Luxexpo“ und „Pfaffenthal-Kirchberg“ ermöglichen den Verkehrsteilnehmern eine einfache Verbindung zwischen Bus, Zug, Standseilbahn, P+R und der Tram. Bis 2020/21 wird die Linie 24 Stationen und neun Umsteigeplattformen umfassen. Der erste Abschnitt der neu errichteten Tramlinie soll bereits Ende 2017 in Betrieb gehen.

Kontakt

Klaus Janke

Geschäftsführer
INIT GmbH
Deutschland